Über den Garten

Entstehung

Der Wuhlegarten in Berlin-Köpenick war der erste Interkulturelle Garten Berlins. Er wurde 2003 im Rahmen der Lokalen Agenda 21 gegründet. Aktiv beteiligt war eine Projektgruppe aus Akteur*innen des Bezirksamts, der Stadtkirche Köpenick, der Ausländerbeauftragten, des Vereins Indische Solidaritätsaktion (ISA) und der anstiftung.

Der Wuhlegarten befindet sich im Kiez Dammvorstadt, der Teil von Treptow-Köpenick ist, an der Wuhle – auf der gegenüberliegenden Seite der Alten Försterei. Direktes Projekt-Vorbild waren die  1994 gegründeten Internationale Gärten in Göttingen. Der Verein „Interkultureller Garten Berlin-Köpenick e. V.“ wurde schließlich 2011 gegründet.

 

Der Wuhlegarten: Ein grüner Ort der interkulturellen Begegnung in Köpenick

Der Wuhlegarten ist eine grüne, interkulturelle Begegnungsstätte für Menschen aus verschiedenen Kulturen. Durch die gemeinsame Nutzung und Pflege des Gartens findet Wissens-, Erfahrungs- und Sprachaustausch zwischen den Kulturen statt.

Hier treffen alteingesessene Köpenicker*innen auf Neu-Köpenicker*innen mit und ohne Fluchtgeschichte von überall aus der Welt. Neu nach Deutschland geflüchtete Menschen finden im Wuhlegarten eine sichere Insel zum Ankommen in Köpenick.

Für die Gartenmitglieder ist der Wuhlegarten ein Ort, um zu gärtnern, zu kochen, zu grillen oder im Lehmofen zu backen und mit anderen gemütlich zusammenzusitzen und zu essen. Durch die Kultur des gemeinsamen Essens und Feierns entsteht ein gegenseitiges Kennenlernen regionaler Speisen & Traditionen aus vielen Ländern der Welt.

Integration ist bei uns im Wuhlegarten keine Einbahnstraße. Beim gemeinsamen Gärtnern und Zusammensein wird deutlich, dass alle, auch die alteingesessenen Köpenicker*innen, vielfältige neue Lern- und Beziehungserfahrungen machen können, die eine Voraussetzung sind für einen interkulturellen Gemeinschaftsprozess.

 

Bild: jonathan-kemper-1HHrdIoLFpU-unsplash

Der Wuhlegarten ist auch ein Ort, der allen Mitgliedern ausreichend Platz bietet, ihre privaten Feste ungestört feiern zu können. Unser Ziel ist es, dass der Wuhlegarten für alle ein Ort des friedlichen Miteinanders sein kann.

An den Sonntagnachmittagen während der Gartensaison und zu öffentlichen Festen öffnet der Wuhlegarten seine Tore für die Nachbarschaft und trägt somit zur interkulturellen Begegnung im Kiez bei.

 

Bild: markus-spiske-sFydXGrt5OA-unsplash

 

Viele Jahre nutzen wir schon zwei Kompost- Trenn- Toiletten mit 2 Feststoffsammelbehältern und 3 Kanistern für Urin. Das Prinzip ist ressourcenschonend und funktioniert ohne Trinkwasser.

Seit 2022 gibt es im Rahmen eines Forschungsprojektes des Leibniz Institutes für Gemüseanbau zum Thema Urban Cycles ein Versuchsbeet auf unserem Gelände.  Hierbei geht es um die Erforschung der Verwendungsmöglichkeiten menschlichen Urins als Dünger im Gemüsegarten.

Der Wuhlegarten leistet einen wichtigen Beitrag im Ökosystem an der Wuhle. Er beheimatet  zahlreiche Wildkräuter, heimische Sträucher und Bäume, die  unseren heimischen Lebewesen von der Haselmaus über verschiedene Vogelarten, bis zu Käfern und Schmetterlingen und anderen Insekten Nahrung und Unterschlupf bieten.

Seit 2020 beheimaten wir ein Imkereiprojekt mit eigenen Bienenvölkern.

Was passiert und was gibt’s im

Wuhlegarten?

 

 

Wir sind ein etwa 4.000 qm großer Gemeinschaftsgarten.

Zurzeit besteht der Wuhlegarten aus vielen Gemeinschaftsflächen mit Feuerstelle, Grillplatz,  einen selbstgebauten Lehmofen, drei Schuppen mit Gartenwerkzeugen, Küchenequipment, Gartenmobiliar und einer Werkstatt.

Es gibt zahlreiche Gemeinschaftsbeete mit Kräutern, Blühpflanzen und mehrjährigen Stauden und jede Menge Obstbäume und Obststräucher, sowie Gemeinschaftshügelbeete mit Gemüse, die gemeinsam gepflegt und beerntet werden.

Wir haben große Kompostplätze, auf denen wir unseren eigenen Kompost produzieren.

Auf 30 Parzellen können Mitglieder ihr eigenes Gemüse nach Herzenslust anbauen. Uns ist dabei sehr wichtig, dass keine Chemikalien verwendet werden, denn im Wuhlegarten gärtnern wir ausschließlich ökologisch.  

Für Kinder haben wir ein großes Trampolin, ein Klettergerüst, ein Baumhaus und einen Sandkasten. Ebenso hat die Gartengemeinschaft eine Grundausstattung von Instrumenten, um gemeinsam Musik machen zu können.

Bild: Imkern, Gartenmitglied

Aktuelle Kooperationen

Kooperation Rabenhaus e. V.

Das Projekt Lebendige Nachbarschaften (LeNa) bei Rabenhaus e.V. pflegt eine Projektparzelle im Wuhlegarten und steuert seit 2022 auch Sachmittel zum Imkereiprojekt bei.

Kooperation Türöffner e.V.

Ein Imkereiprojekt wurde seit 2020 vom Verein Türöffner e.V. ins Leben gerufen und ist seit 2021 im Wuhlegarten anzutreffen. 2022 wird es über den Wuhlegarten e.V. vom Aktionsfonds Treptow-Köpenick gefördert. Das Projekt wird unterstützt durch Eigenmittel von Türöffner e.V., und Rabenhaus e.V.

Kooperation Sprachcafé Hofkirche Köpenick

In der Sommersaison findet das Sprachcafé der Hofkirche Köpenick zweimal im Monat im Wuhlegarten statt. Beim Sprachcafé kommen Alt-Berliner*innen und Neu-Berliner*innen bei Tee und Kaffee miteinander ins Gespräch. Deutsch lernen kann richtig Spaß machen. Aktuelle Termine findet ihr hier.

Bild: Annika Kluth

Wie organisiert sich der Wuhlegarten?

Die Gartensaison geht von April bis Oktober. In dieser Zeit versammeln sich die Gartenmitglieder ca. alle 4-6 Wochen zur Gartenversammlung und besprechen Organisatorisches. Der Wuhlegarten wird ausschließlich von seinen ehrenamtlichen Gartenmitgliedern organisiert, verwaltet und gepflegt. Daher funktioniert er in erster Linie dadurch, dass viele Gartenmitglieder fleißig mit anpacken – also aktiv Aufgaben übernehmen. Nach Bedarf organisieren wir uns in Arbeitsgruppen zu einzelnen Themen, wie z.B. Arbeitsgruppe Kompost oder Arbeitsgruppe Kompost-Trenn-Toilette.

Alle 2 Jahre wählen wir einen ehrenamtlichen Vorstand. Mindestens einmal im Jahr findet eine Mitgliederversammlung statt. Alle Gartenmitglieder übernehmen regelmäßig Gemeinschaftsdienste (Rasenmähen, Kompost-Trenn- Toiletten leeren, Besucherdienst am Sonntag).

Der Verein finanziert sich durch seine Mitgliedsbeiträge, Spenden und Fördergelder.

Jedes Jahr machen wir mehrere Arbeitseinsätze, wo alle Gartenmitglieder gemeinsam anpacken und je nach Jahreszeit zum Beispiel aufräumen, bauen, pflanzen, Laub und Holz wegräumen.

Ein Willkommensgremium mit mehreren Gartenmitgliedern lotst neue Interessent*innen in unsere wundervolle Gartengemeinschaft.